Schweizer Bürger, die dauerhaft nach Deutschland umziehen, müssen ihren Führerschein rechtzeitig umschreiben lassen. Wir erhalten immer wieder Anfragen von Schweizern, gegen die ein Strafverfahren eingeleitet wurde, weil sie vergessen haben, ihren in der Schweiz erworbenen Führerschein innerhalb der gesetzlichen Frist umschreiben zu lassen.
Im Folgenden beantworten wir die wichtigsten Fragen zum Umschreiben eines Führerscheins aus der Schweiz.
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Warum müssen Schweizer ihren Führerschein umschreiben lassen?
Die meisten Schweizer fühlen sich als Europäer und bedenken dabei nicht, dass die Eidgenossenschaft kein Mitglied der Europäischen Union ist. Das kann nicht zuletzt bei der Anerkennung des Führerscheins ein Problem darstellen.
Innerhalb der EU werden Führerscheine automatisch anerkannt. Und nicht nur das: Auch Bürger weiterer Mitgliedsstaaten des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) wie Island, Norwegen und Liechtenstein müssen ihr Führerschein-Dokument nicht gesondert anmelden. Doch die Schweiz – und seit dem »Brexit« auch das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Nordirland – gehört nicht zu diesem Kreis von europäischen Staaten.
Natürlich müssen Schweizer Touristen und Schweizerbürger, die sich nur kurze Zeit in Deutschland oder anderen EU-Staaten aufhalten, nicht gleich ihren Führerschein umschreiben lassen. Doch wer dauerhaft – also länger als sechs Monate – in der Bundesrepublik Deutschland lebt, der muss bei der örtlich zuständigen Fahrerlaubnisbehörde seinen Schweizer Führerschein umschreiben lassen.
Rechtsgrundlage dafür sind §§ 29 ff. der Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV) und die dazugehörige Anlage 11.
Welche Frist gilt für die Umschreibung?
§ 29 Absatz 1 Satz 4 FeV legt fest:
Begründet der Inhaber einer in einem anderen Staat erteilten Fahrerlaubnis einen ordentlichen Wohnsitz im Inland, besteht die Berechtigung noch sechs Monate.
Schweizer müssen deshalb innerhalb von sechs Monaten ihre Fahrerlaubnis umschreiben lassen, da für sie die Regelungen des § 28 FeV zur Anerkennung von Fahrerlaubnissen aus EU- und EWR-Mitgliedsstaaten nicht gelten.
Die Umschreibung bedeutet aber keinen großen Aufwand. Bei Staaten, die in Anlage 11 der Fahrerlaubnis-Verordnung genannt werden, ist keine theoretische und praktische Prüfung erforderlich. Darunter zählt auch die Schweiz. Die Kosten der Umschreibung betragen zwischen 35 und 50 Euro.
Welche Strafe droht, wenn ich das Umschreiben vergessen habe?
Wer seinen ausländischen Führerschein in Deutschland innerhalb der gesetzlichen Frist von sechs Monaten nicht ummeldet, darf danach kein Kraftfahrzeug mehr führen! Werden Sie bei einer Verkehrskontrolle von der Polizei erwischt, dann erhalten Sie eine Anzeige wegen einer Straftat. Nach § 21 des Straßenverkehrsgesetzes handelt es sich um Fahren ohne Fahrerlaubnis. Dafür sieht das Gesetz eine Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder eine Geldstrafe vor.
Weitere Informationen zum Thema erhalten Sie in unserem Artikel Ausländischen Führerschein in Deutschland umschreiben:
Führerschein umschreiben - Fristen und Strafen
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Sie wurden bei einer Polizeikontrolle angehalten und man hat dabei festgestellt, dass Ihr Schweizer Führerschein nicht mehr gültig ist? Als ausländischer Bürger werden Sie keine genaue Kenntnis des deutschen Verkehrsrechts haben. Aus diesem Grund sollten Sie einen Rechtsanwalt mit Ihrer Vertretung beauftragen, der sich mit dem deutschen Verkehrsstrafrecht sehr gut auskennt. Nach der Akteneinsicht kann er die genauen Umstände Ihres Falles einschätzen und dafür sorgen, dass die Strafe möglichst gering ausfällt oder das Strafverfahren sogar eingestellt wird.
Unsere Kanzlei Dr. Brauer Rechtsanwälte ist auf Strafrecht und Verkehrsrecht spezialisiert. Melden Sie sich im Fall einer Anzeige einfach per Telefon, WhatsApp oder E-Mail bei uns oder nutzen Sie unser Kontaktformular.
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Über den Autor
Dr. Matthias Brauer LL.M.
Dr. Matthias Brauer ist Rechtsanwalt und ein erfahrener Fachanwalt für Strafrecht. Seit Jahren vertritt er mit seiner Kanzlei "Dr. Brauer Rechtsanwälte" bundesweit Mandanten bei strafrechtlichen Anschuldigungen.
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