Es gilt als stärkstes bekanntes Halluzinogen und verhalf schon indigenen Völkern und Schamanen als Psychedelikum zu Rauschzuständen: Die Rede ist von Dimethyltryptamin, kurz DMT.
DMT wird auch in Europa immer beliebter.
Doch ist der Besitz des berauschenden Mittels in Deutschland nach dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG) verboten? Wir haben für Sie genauer hingeschaut. Hier finden Sie Informationen zur halluzinogenen Droge sowie zur Rechtslage.
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Was ist DMT?
Bei N, N-Dimethyltryptamin, kurz DMT, handelt es sich um "Tryptamin-Alkaloide", die eine stark halluzinogene Wirkung beim Konsumenten hervorrufen. Der Wirkstoff ist in zahlreichen Pflanzen enthalten, wird mittlerweile jedoch auch synthetisch hergestellt.
Aus welchen Pflanzen kann DMT gewonnen werden?
Pflanzenbestandteile, aus denen DMT gewonnen werden kann, sind unter anderem:
- Mimosa hostilis (Wurzelrinde)
- Psychotria viridis (Rötegewächs)
- Anadenanthera peregrina / Yopo (Hülsenfrüchtler)
- Codariocalyx motorius (Telegraphenpflanze)
- phragmites australis (Schilfrohr)
- Phalaris arundinacea (Rohrglanzgras)
- Acacia (Hülsenfrüchtler)
Wie wird die halluzinogene Droge konsumiert?
Der Konsum von DMT ist auf verschiedene Weisen möglich. Das in Europa verbreitete DMT, das durch chemische Verfahren aus Pflanzenbestandteilen gewonnen wird, wird in den meisten Fällen mit anderen Kräutern als sogenannte Changa geraucht oder die Reinform als weiß-gelbliche, kristalline Substanz in einer Ölpfeife verdampft. In Südamerika wird aus Samen, die DMT, 5-MEO-DMT sowie Bufotenin enthalten, ein Schnupfpulver hergestellt und nasal konsumiert. Dieses Pulver wird kurz Yopo genannt. Der schon vor Jahrhunderten in Südamerika zubereitete Ayahuasca-Trank ist der bekannteste Weg, das Rauschmittel oral zu konsumieren.
Wie ist die Wirkung von DMT?
Erfahrungsberichte von DMT-Konsumenten zeigen eine vielfältige Wirkung des Halluzinogens. Die Wahrnehmung ist stark beeinflusst, Halluzinationen sind optisch als auch akustisch möglich. Trotzdem ist sich der Konsument in der Regel über seinen Rauschzustand bewusst. Somit erlebt er keine Sinnestäuschung im klassischen Sinne, sondern sogenannte Pseudohalluzinationen.
Oft genannte Auswirkungen des Konsums von DMT sind auf psychologischer Ebene eine gesteigerte Selbstwahrnehmung und physiologisch eine gesteigerte Herzfrequenz sowie ein erhöhter Blutdruck. Konsumenten berichten bei höheren Dosierungen (Breakthrough-Erfahrungen) von spirituellen Erlebnissen und außerkörperlichen Erfahrungen.
Wie verändert sich die Wirkweise von DMT bei einer hohen Dosierung?
Beim DMT-Konsum bestehen allen voran Risiken für die Psyche der Konsumenten. Bei hohen oder gar Überdosierungen von DMT berichten diese von extremen Erlebnissen, die vergleichbar mit einer Nahtoderfahrung sind. Die Wahrnehmung anderer Realitäten ist ebenso möglich. Konsumenten erzählen von sogenannten „Horror- oder Bad-Trips“, die durch zu hohen DMT-Konsum verursacht werden können. In Kombination mit „MAO-Hemmern“ kann der Konsum im schlimmsten Fall durch ein „Serotonin-Syndrom“ zum Tod führen.
Wie lange hält die Wirkung nach dem DMT-Konsum an?
Wie bei vielen weiteren Rauschmitteln ist es für die Wirkdauer auch beim DMT-Konsum entscheidend, wie das Mittel dem Körper zugeführt wird. Für die Einnahme kann zwischen drei Kategorien unterschieden werden:
- DMT inhaliert: Wirkung sofort – hält rund zehn Minuten an
- DMT geschnupft: Wirkung nach einigen Minuten – hält rund 45 Minuten an
- DMT geschluckt: Wirkung nach bis zu 60 Minuten – hält mehrere Stunden an
Welche körperlichen Nebenwirkungen sind durch DMT-Konsum möglich?
Bei oraler Aufnahme von DMT, beispielsweise durch das in Südamerika populäre Ayahuasca, kann es beim Konsumenten zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen. Bei gerauchtem DMT sind Hustenanfälle wahrscheinlich. Weitere bekannte körperliche Nebenwirkungen sind eine beschleunigte Atmung, erhöhter Blutdruck, Zittern, Kopfschmerzen sowie Störungen im Bewegungsablauf.
Ist der Umgang mit DMT in Deutschland strafbar?
Bei DMT handelt es sich um ein nicht verkehrsfähiges Betäubungsmittel gemäß BtMG. Besitz, Herstellung, Einfuhr und Handel bzw. Weitergabe mit DMT oder DMT-haltigen Zubereitungen sind ohne Erlaubnis grundsätzlich strafbar und illegal.
Welche Strafen drohen wegen DMT nach dem Betäubungsmittelgesetz?
Nach § 29 BtMG droht bei einer Verurteilung im Zusammenhang mit DMT eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren oder eine Geldbuße.
Der Einzelfall und die Umstände entscheiden dabei das tatsächlich verhängte Strafmaß. Neben der Menge der sichergestellten Betäubungsmittel und der Tathandlung (Besitz, Handel etc.) kommt es dabei auch immer auf die Person und etwaige Vorstrafen an.
Weitere Informationen hierzu finden Sie in unserem Ratgeber:
Welche Strafe droht bei Verstoß gegen § 29 BtMG?
Was gilt bei DMT als geringe Menge bzw. nicht geringe Menge?
Das Landgericht Frankenthal entschied in einem Urteil vom 7. Dezember 2012, dass bei DMT die nicht geringe Menge ab einem Wert von 3,6 Gramm Dimethyltryptamin Base erreicht ist. Dabei orientierten sich die Richter an der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes zur nicht geringen Menge von LSD und Psilocin/Psilocybin, da deren Wirkung oft mit der von DMT verglichen wird.
Diese Begründung ist jedoch umstritten, und man kann sich nicht wirklich darauf verlassen. Somit sollten Sie auch im Fall einer „geringen Menge“ bei einem Strafverfahren frühzeitig einen Anwalt kontaktieren, der auf die Einstellung des Verfahrens drängt.
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Haben Sie eine Vorladung durch die Polizei als Beschuldigter im Zusammenhang mit DMT erhalten? Wurde bei Ihnen eine Hausdurchsuchung durchgeführt? Hat der Zoll DMT-Produkte beschlagnahmt oder durch die Post abgefangen?
Bewahren Sie Ruhe und machen Sie gegenüber der Polizei von Ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch. Das darf Ihnen später nicht negativ ausgelegt werden. Im nächsten Schritt sollten Sie Kontakt zu einem Rechtsanwalt aufnehmen, der sich mit Drogenstrafrecht auskennt.
Nach der Akteneinsicht kann man eine erfolgversprechende Verteidigungsstrategie entwickeln und daran arbeiten, mögliche strafrechtliche Konsequenzen abzuwehren oder abzumildern.
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Über den Autor
Dr. Matthias Brauer LL.M.
Dr. Matthias Brauer ist Rechtsanwalt und ein erfahrener Fachanwalt für Strafrecht. Seit Jahren vertritt er mit seiner Kanzlei "Dr. Brauer Rechtsanwälte" bundesweit Mandanten bei strafrechtlichen Anschuldigungen.
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